Im Schnee fotografieren – alle Jahre wieder

Im Schnee fotografieren – alle Jahre wieder

Im Schnee fotografieren, das immerwährende Trauma.
Entweder wir erhalten alles grau in grau oder blau in blau.

Was sind die Gründe und wie kann man das vermeiden?

Das generelle Problem bei der Sache steckt in jeder Kamera. Analog oder digital spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Die Belichtungsmesser sind nun mal seit Anbeginn auf ein neutrales Grau geeicht. Das bedeutet, eine Fläche mit 18% Grauanteil (18 Prozent Schwarz um genau zu sein). Bei idealen Bedingungen ist dies auch optimal und ergibt in den weit überwiegenden Fällen auch richtig belichtete Aufnahmen.

Dazu kommt noch bei den digitalen Kameras, dass sie einen Weißabgleich durchführen müssen. Und auch hier gibt es oft Probleme, die aber in vielen Fällen vom Kameraprozessor ‚herausgerechnet‘ werden.

In aller Regel muss man jedoch manuell eingreifen. Entweder bei der Aufnahme oder später am PC. Besonders gut hat sich am PC die noch bezahlbare ®Adobe – Software PhotoShop Elements. Mit wenigen Klicks sind diese Artefakte verschwunden und die Aufnahmen ansehnlich und sind es wert gezeigt zu werden.

Wie kann man aber schon bei der Aufnahme vorbeugen?

Viele Digitalkameras haben ein Programm für Aufnahmen im Schnee. Dabei wird der Belichtungsmesser ‚überlistet‘. In der Regel werden die Belichtungswerte in Richtung Überbelichtung verschoben. Das bedeutet, dass nicht mit zum Beispiel einer 125tel Sekunden sondern mit 90tel Sekunde belichtet wird.

Der Nachteil dieses Automatismus besteht darin, dass man ihn nicht kontrollieren kann. Viel besser geht man so vor, dass man die Kameraeinstellung auf manuelle Belichtung stellt. Dann kann man die ermittelten Werte von Hand korrigieren.

Bei einigen, vor allem hochwertige Kameras wie zum Beispiel die Canon G12 kann man auch einen Faktor vorgeben mit dem die Belichtung korrigiert wird.
So bedeutet +2/3 eine um 2 Drittel nach ‚heller‘ korrigierte Belichtung. Dabei wird einfach 2 Drittel mehr Licht auf dem Sensor gesammelt und damit leicht überbelichtet.

Diese Zwei Drittel haben sich übrigens in der Praxis bei mäßig bedecktem Himmel bestens bewährt. Gleißender Sonnenschein dagegen verlangen einen zum Teil noch größeren Eingriff in den Automatismus der Belichtung. Oft sind hier zwei Drittel Überbelichtung noch zu wenig.

Da bleibt nicht anderes übrig, als tatsächlich die ermittelte Blenden/Zeitkombination per Hand noch deutlich bei zu 2 Blenden in Richtung Überbelichtung zu korrigieren. Kleine Kompaktkameras sind hier völlig überfordert. Zumal es bei diesen Winzlingen nicht möglich ist manuelle Zeit/Blenden – Kombinationen einzustellen.

In diesem Fall muss die Korrektur per Software eingestellt werden

Der Adobe PhotoShop Elements hat dafür ein eigenes Menü:

Hier kann durch die Automatikfunktion bereits ein ansehnliches Ergebnis erzielt werden. Dennoch kann man auch hier per Hand alle möglichen Register ziehen. Kontras, Helligkeitsverteilung und Farbtöne lassen sich sehr fein einstellen.

 

 

 

Schneeaufnahme vorher:

Die selbe Aufnahme nach der Autokorrektur:

Dabei fällt auf, dass der Vordergrund etwas ‚verwaschen‘ wirkt. Dies wiederum muss man dann über Konrast oder Schärfung korrigieren.

In dieser Aufnahme habe ich absichtlich etwas übertrieben. So sollen die Möglichkeiten aufgezeigt werden. Hierbei besteht jede Menge Potential in alle Richtungen zu ’spielen‘ ohne dass die Originalaufnahme zerstört wird.

Ich wünsche viel Spaß beim Fotografieren im Schnee und allzeit

Gut Licht

Jürgen

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